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Die Reihe der Radtouren rund um das Wiehengebirge umfasste bisher drei Rundstrecken. Nun kommt eine vierte hinzu. Wir wollen vom Dümmer nach Levern radeln und dabei den Stemweder Berg mal östlich, mal westlich streifen. Drei Dörfer stechen heraus: Brockum, bekannt durch den Brockumer Markt, Wehdem mit seiner eindrucksvollen Kirche und vor allem Levern mit seinem historischen Ortskern und den Gebäuden des ehemaligen Klosters auf dem Stiftshügel. Ach ja, nicht zu vergessen: Das Städtchen Lemförde kommt noch hinzu, das wir nach herrlicher Schussfahrt vom Hannoverschen Berghaus auf dem Rückweg durchqueren.
Auch der Genuss kommt nicht zu kurz. In Brockum wartet das Scheunencafé oder die Bäckerei Overmeyer auf uns, in Wehdem kommt man beim Discounter und bei einer Bäckerei vorbei und in Levern wartet das Eiscafé in der Alten Kantorei. Feinkost aus aller Herren Länder gibt es bei Rila direkt hinter Levern zu entdecken. Schließlich bietet Hüde nach Ende der Tour noch diverse Einkehrmöglichkeiten.
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Anreise
In Lemförde hält stündlich der Regionalexpress von Bremen oder Osnabrück. Vom Bahnhof erreicht man den Dümmer mit dem Fahrrad in etwa 15 Minuten (4,5 km), Strecke siehe Karte und Track rechts. | Autofahrer ereichen Hüde über die Bundesstraße 51.
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Das war der Überblick. Hier folgt die Beschreibung unserer Tour
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Nach Brockum
So schön es auch am Dümmer ist, unser Ziel heute heißt Levern. Also verlassen wir das kleine Meer Richtung Osten, um den Stemweder Berg zu umfahren. Erstes Ziel auf dieser Strecke ist das durch seinen Markt bekannte Dorf Brockum. Hier gibt es ein schönes, bäuerliches Ortsbild zu bewundern, eine moderne Kirche mit einem alten Turm oder ein unter Radfahrern sehr beliebtes Scheunencafé.
Nachdem wir den Ort und das anschließende Wäldchen hinter und gelassen haben, können wir uns so allmählich an die Umrundung des kleinsten Mittelgebirges machen. Das macht sich denn auch bald in den Beinen bemerkbar. Es geht stetig bergauf, dafür wird die Aussicht immer besser.
An der Kirche in Wehdem haben wir den vorerst höchsten Punkt der Tour erreicht und dürfen zur Belohnung die Blicke schweifen lassen bis zum Wiehengebirge. Auf der anderen Seite der Landesstraße, die den Ort duchschneidendet, liegt ein Supermarkt mit Bäckerei. Wer also noch etwas zum Futtern braucht oder seine Trinkflasche vergessen hat, der wird hier fündig.
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Nach Levern
Wir verlassen Wehdem auf der Molkenstraße nach Süden. Da der Verkehr auf der kleinen Straße überraschend stark ist, machen wir einen Schlenker nach links und fahren parallel weiter. Der Große Diekfluss zwingt uns mangels Brücke wieder zu dem eben genannten Sträßchen, dass wir dann aber bald wieder nach rechts verlassen.
Über Niedermehnen fahren wir auf den Alten Postweg zu, die heutige Landesstraße 770. Sie führt ziemlich genau ostwärts bis zum Schaumburger Wald im weiteren Umland von Hannover. Wir queren die Straße und halten uns gleich darauf rechts auf ein Wäldchen zu. Dort verbirgt sich etwas, das man hier nicht vermuten würde. Es handelt sich um eine Schwefelquelle mit Kurpark und Badehaus. Ein regelmäßiger Kurbetrieb findet nicht mehr statt. Aber Mutige können an einem frei zugänglichen Hahn mal probieren, wie schwefelhatiges Wasser schmeckt. Ich habe es probiert, einfach abscheulich. Aber es ist ja auch nicht zum Trinken gedacht, sondern wurde für Wannenbäder genutzt.
Wir sind also in Levern angekommen. Eine Allee, die Badeallee, führt direkt auf das Ortszentrum zu. An der Hauptstraße fahren wir ein Stückchen nach rechts, biegen gleich wieder links ab und bei nächster Gelegenheit noch einmal nach links in eine schmale Gasse. Sie bringt uns direkt auf den Stiftshügel hinauf bis zur Stiftskirche. Hier sollte man die Räder erst einmal stehen lassen und das Terrain zu Fuß erkunden. Die Kirche ist in der Regel tagsüber geöffnet und frei zugänglich.
Rund um den kleinen Platz am Ende der Straße Im Alten Stift versammeln sich eine Reihe von Häusern, die einst den Stiftsdamen als Wohnhaus dienten. Nach Auflösung des Klosters im Zuge der Reformation diente die Anlage nämlich als Damenstift für adlige Frolleins.
Wenn wir in die andere Richtung laufen, stoßen wir auf eine Eisdiele, die in der Alten Kantorei angesiedelt ist und vorzügliches Eis anbietet. Gegenüber befindet sich das Hotel Schweizer Alp mit Restaurant und Café. Der einst geistliche Ort hat sich in einen gastlichen gewandelt, schließlich ist auch die Kirche gastlich, weil für Besucher geöffnet.
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Rila
Bevor wir uns auf den Rückweg machen, wollen wir noch der Rila-Erlebniswelt einen Besuch abstatten. Schließlich liegt sie direkt an unserem Weg gleich hinter Levern. Rila ist ursprünglich ein Feinkost-Vermarkter mit eigener Produktion. Inzwischen werden landestypische Spezialitäten in Betrieben auf der ganzen Welt für Rila nach originalen Rezepturen produziert.
Vor Ort ist im Laufe der Jahre die Rila Erlebniswelt entstanden, in der die Produkte erworben oder verkostet werden können, tagsüber im Café und abends in der Tapas-Bar Cafayate oder im Restaurant Rotondo. Um das Hauptgebäude erstrecken sich Themengärten mit landestypischer Vegetation und Gebäuden, in denen man von einer Kultur in die andere spazieren kann.
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Rückweg
Wir verlassen Rila und begeben uns auf den Rückweg zum Dümmer. Auf kleinen Sträßchen geht es erst einmal wieder bergauf. Auf der Höhe überqueren wir über eine Brücke die bereits erwähnte Landesstraße, Alter Postweg genannt, und fahren, auf der Höhe bleibend, nordwärts. Wir durchfahren eine Streusiedlung, mitten drin eine Schule mit Sportplatz. Vor uns sehen wir die meiste Zeit den Stemweder Berg, der sich nördlich von uns quer in der Landschaft breit macht.
In Haldem fahren geradeaus wir die Landesstraße 765 und bekommen umgehend das kleine Gebirge zu spüren, das wir hier wieder erreichen. Wir wollen schließlich nicht unten auf der Hauptstraße im Verkehr radeln, sondern am Berghang entlang die Aussicht auf die leicht hügelige Ebene zwischen Stemweder Berg und Wiehengebirge genießen.
Am Ende des bewaldeten Bergrückens stoßen wir auf einen Parkplatz an der Kreisstraße nach Lemförde. Hier biegen wir scharf rechts ein in ein Asphaltsträßchen, das uns auf die Höhe zum Hannoverschen Berghaus bringt. Von hier oben hat man einen wunderschönen Blick auf Lemförde und - bei klarer Sicht - auch auf den Dümmer.
Nach dieser kleinen Guck-Genuss-Pause sausen wir immer geradeaus den Berg hinab mitten hinein nach Lemförde. Hier gäbe es wieder einmal Gelegenheit, sich umzuschauen oder einzukehren. Doch wir wollen weiter, lassen den uns bereits bekannten Ortskern rechts liegen, um eine versteckte Bahnunterführung anzusteuern.
Wir unterqueren die Bahnstrecke, überqueren nach Durchfahren einer Siedlung die Bundesstraße 51 und nehmen auf der anderen Seite die letzten drei Kilometer nach Hüde unter die Räder. In Hüde endet unsere Tour im Hallenbad. Aber nicht zum Baden, sondern für einen Besuch in der Trattoria Da Giovanni.
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Fazit
Die Rundtour bietet viel Abwechslung. Meer, Berge, hügelige Strecken, Waldabschnitte und diverse Entdeckungen am Wegesrand lassen nie Langeweile aufkommen. Auch kulinarisch kann man auf seine Kosten kommen: Vom Bäcker bis zum Feinkostparadies reicht die Palette.
Die Verkehrsanbindung ist gut. Per Bahn erreicht man Lemförde und den Dümmer stündlich von Osnabrück oder Bremen aus. Direkt am Meer vorbei führt die Bundesstraße 51 von Nord nach Süd.
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